Kleidungsfetzen eines perversen Systems
Weltspiegel-Reportage
Folge 141 | Reportage
Vor der Tür der kleinen Holzhütte stapeln sich tonnenweise Altkleider. Ein gigantischer Müllberg, von dem Manuela Olivos lebt. Sie recycelt den Kleidermüll, der aus der ganzen Welt hierher gekarrt wird. Oft Neuware, die in den Fußgängerzonen der reichen Länder nicht verkauft werden konnte. Überproduktion des perversen Systems der Fast Fashion. Was die Industrienationen nicht wollen, landet zu großen Teilen hier in der chilenischen Freihandelszone "Zofri" - 59 000 Tonnen Kleidung pro Jahr. Es stinkt nach chemischen Ausdünstungen und sieht apokalyptisch aus: Pullover, Kleiderfetzen, Schuhe und Perücken. Darunter auch offenbar Socken aus Deutschland mit einem Verkaufs-Etikett. Manuela Olivos lebt davon, irgendwie. Sie sortiert, was noch zu verwerten ist und verkauft die Kleidung weiter. Mittlerweile haben vor allem Geflüchtete aus den Nachbarländern und aus Venezuela sich hier angesiedelt. Lumpensammler. Und an Lumpen gibt es hier mehr als genug - ein Riesenberg mitten in der Wüste.
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