Einer der besten Filme aller Zeiten
Paris, Texas
Roadmovie
Unweit von Paris, Texas, einem fast menschenleeren Landstreifen in der texanischen Wüste, der mit der französischen Hauptstadt allenfalls den Namen gemein hat, bricht ein Mann vor Erschöpfung zusammen. Er wird sogleich in ein Krankenhaus eingeliefert. Doch der ihn behandelnde Arzt, Doktor Ulmer, muss bald feststellen, dass dem Unbekannten jede Erinnerung an seine Identität fehlt und er zusätzlich an Sprachverlust leidet. Mit Hilfe einer Visitenkarte, die er bei dem stummen Patienten findet, nimmt Ulmer Kontakt mit einem gewissen Walt Henderson auf. Dieser erkennt in dem Mann seinen älteren Bruder Travis, der vor vier Jahren plötzlich verschwunden ist. Auch von dessen Frau Jane fehlt seitdem jede Spur. Janes und Travis' gemeinsamer Sohn Hunter lebt nun bei Walt und seiner französischen Frau Anne, die den Jungen wie ihr eigenes Kind lieben. Walt reist nach Texas, um Travis zu sich zu holen. Auf der langen Autofahrt zurück nach Los Angeles, wo Walt, Anne und Hunter leben, beginnt der menschenscheue Travis seine Sprachlosigkeit langsam zu durchbrechen. Doch Walts Fragen setzt Travis immer nur Schweigen entgegen. In Los Angeles angekommen sieht Travis seinen kleinen Sohn Hunter wieder. Nach und nach gewöhnt sich der Junge an den ihm fremden Mann - bis er schließlich Travis und Walt als seine „Daddys“ bezeichnet. Doch der Junge beginnt nach seiner leiblichen Mutter Jane zu fragen, und auch Travis geht sie nicht aus dem Kopf. Eines Tages brechen Travis und Hunter zu einer neuen Reise auf, um jene Frau zu suchen, die beide nicht vergessen können. Wim Wenders inszeniert sein melancholisches Vater-Sohn-Roadmovie nach einem Drehbuch des Pulitzer-Preisträgers Sam Shepard als großes Leinwandepos. Für den einprägsamen Soundtrack konnte er US-Kultgitarrist Ry Cooder gewinnen. "Paris, Texas" wurde unter anderem 1984 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Wim Wenders' ambivalentes Verhältnis zu den Vereinigten Staaten bildet eines der wichtigsten Spannungsfelder, aus denen er seine Inspiration schöpft. Auch "Paris, Texas" ist eine vielschichtige Synthese seiner persönlichen Erfahrungen mit dem amerikanischen Kino und dem amerikanischen Traum. Das Drehbuch für"Paris, Texas" stammt von Sam Shepard, der auch das Buch für "Don't Come Knocking" (2005) geschrieben hatte, mit dem Wim Wenders zurück zum Thema der USA und dem Roadmovie fand.
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