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Wirtschaft + Konsum
makro
3D-Druck – die Zukunft des Wohnens?
Häuser aus dem Drucker - was wie eine verschrobene Idee klingt, ist zu einem Wirtschaftsfaktor in der Bauindustrie geworden. Eine Alternative zur traditionellen Bautechnik für das Eigenheim.
Aber auch eine Chance für den sozialen Wohnungsbau. Die "makro"-Dokumentation stellt verschiedene Gebäude vor, die bereits bewohnt sind, und informiert über den Stand der Forschung, über Chancen und Grenzen beim Hausbau mit dem Drucker.
Bauen ist zu teuer geworden. Gründe gibt es viele: die Grundstückspreise unbezahlbar, die Bauvorschriften - besonders in Deutschland - zu komplex, die Baustoffe unerschwinglich. Und dann der Fachkräftemangel. Andererseits ist die Wohnungsnot ein globales Problem. Neue Ideen auf dem Bau sind also gefragt.
Ein dänisches Start-up hatte den Einfall, Beton mit einem 3-D-Drucker zu verarbeiten. Der 3-D-Druck wird inzwischen in jedem Industriezweig eingesetzt, allerdings in kleinerem Maßstab. Die dänischen Betondrucker aber sind bereits derart skalierbar, dass man selbst riesige Turmelemente für Windkraftanlagen mit ihnen drucken kann. Die ETH Zürich hat sogar ein Verfahren entwickelt, mit dem Brücken gedruckt werden können. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel ist in der klassischen Stadt der Brücken, in Venedig zu besichtigen.
Doch kann die neue Technik helfen, Baukosten zu senken? Eignet sie sich für den Wohnungsbau? Die Ingenieure sagen: Der Hausdruck geht wesentlich schneller als der klassische Bau, und man braucht viel weniger Facharbeiter, um einen Bau hochzuziehen, und viel weniger Baumaterialien. Das macht den Bau schon günstiger. Und die Bauweise ist freundlicher zur Umwelt. Denn beim Betondruck wird viel weniger Zement verbraucht. Besonders nachhaltig ist die 3-D-Druck-Methode in der Architektur, wenn beim Druck recycelte Materialien für die Herstellung von Bauelementen verwendet werden.
Durch die geringeren Herstellungskosten eignet sich der Betondruck besonders für den sozialen Wohnungsbau. In Afrika produziert der Schweizer Holcim-Konzern 3-D-gedruckte Siedlungen, die bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Familien und Unterkünfte für Obdachlose bieten sollen. Auch eine Schule in einem abgelegenen Dorf in Malawi wurde in wenigen Tagen errichtet.
Film von Hartmut Idzko
3sat
19.04.2022 20:28
REPORTAGE